Backwahn

Gegen Ende meiner Adoleszenz gab es eine Sekte um den erleuchteten Baghvan Shree Ranish mit Sitz anfangs in Poona, Indien, später in Oregon, USA. Derlei Gedankengut bin ich niemals nachgehangen. Allein, dass Baghvan es nicht gestattete, dass parfumierte Menschen um ihn waren, machte ihn mir diesbezüglich sympathisch. Ansonsten nannten  wir ihn eben Backwahn oder Backzwang.

Meine zaghaften Versuche, Backwerk in eigener Regie herzustellen, endeten an einem Tag in den frühen 1980er Jahren, als ich in den Teig für einen Obstkuchen aus wilden Zwetschen des eigenen Gartens anstelle von Zucker, Salz einrührte.

Doch es gibt gerade in der französischen Küche die quiches, die tartes, die patees. Für den Übergewichtigen ein Gift, aber lecker. Wer den Film „Das grosse Fressen“ gesehen hat, weiss, wie erbaulich die Völlerei sein kann. Als Diabetiker muß ich mir die Süßigkeiten verbieten. Nach der Diagnose 2004 war ich damit ziemlich streng. Das gesamte Industrie-Zuckerzeug kann ich mir leicht verkneifen.

Doch dann stoße ich auf Rezepte, die mich interessieren. Ich habe lange gezögert. Zuerst nur Herzhaftes gebacken. Lauchtarte oder auch einmal ein Filet Wellington.

Die Patisserie mit ihren exakt einzuhaltenden Rezepturen erinnert mich an meine 10 Jahre im Chemielabor, wo es auf exakte Einhaltung von Mengen, Zeiten und Temperaturen ankommt. Vor allem dann, wenn man keine Erfahrung, geschweige denn Routine hat.

Mein erstes süßes Backwerk war im Sommer 2014 ein

Baba au Rhum, gefolgt von einem

Schokoladensoufflé (Jan. 2015) und nun, einen Monat später

Schokoladencupcakes nach Ottolenghi.

 

Apfelkuchen

Weihnachtsstollen nach Lea Linster

Panettone

 

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